Dass Insekten die artenreichste Tierklasse auf unserem Planteten sind, ist den meisten bekannt. Viele Menschen denken bei Insekten an lästige, flugfähige Krabbeltiere, die beim Frühstück stören oder den Schlaf rauben. Wir bewegen uns dieses Jahr auf sechs Beinen durch´s Biosphärenreservat und zeigen, dass Insekten noch viel mehr können…


Unsere Reise führt uns heute zum Ölkäfer.
In den Monaten April und Mai können die heimischen Ölkäfer oft beobachtet werden.
Dabei handelt es sich fast immer um den Schwarzblauen Ölkäfer oder um den sehr ähnlich aussehenden Violetten Ölkäfer.
In die Schlagzeilen geraten die Käfer immer wieder, weil sie über ein hochgradig wirksames Gift verfügen.
Bei Gefahr sondert der Käfer die giftigen, öligen Tröpfchen aus den Kniegelenken ab – daher auch der Name Ölkäfer.
Obwohl Behörden bei Sichtungen oftmals in Panik verfallen, was bis zu Schließungen von Spielplätzen führte, sind tödliche Vergiftungen von Menschen oder Haustieren durch Ölkäfer in Deutschland nicht bekannt.
Generell empfiehlt es sich, Körperkontakt mit dem Käfer zu vermeiden. Sie könnten zu Hautreizungen führen.
Interessant ist die Vermehrungsstrategie dieser Käfer. Die geschlüpften Larven klettern auf Blüten und warten dort auf bestimmte Wildbienen, die sie zu ihren Nestern tragen. Gelingt dies, frisst sie zuerst das Ei der Biene, um anschließend die eingetragenen Vorräte ihres Wirtes zu verzehren.
Die Larve überwintert im Boden und schlüpft im Frühjahr als Käfer. Die ausgewachsenen Käfer leben dann nur etwa einen Monat lang.
Der Ölkäfer wird oft als „Maiwurm“ bezeichnet, weil er in dieser Zeit häufig zu beobachten ist. Der Name „Wurm“ bezieht sich auf die Larven des Käfers, die eine wurmähnliche Form haben.
Text und Bilder: A. Otto